Tagebuch von Ronald von Nankofen, 21.06. 5 n. WK 4

21.06.5 n. WK4, 11:40am, 63 °F, wolkengetrübt

Ich sollte den Genuss von alkoholischen Getränken auf ein Minimum reduzieren. Während ich gestern noch belustigt über die bestürzende Musikus-Idee geschrieben habe, die mir wie eine Fieberphantasie anmutete, habe ich jetzt die traurige Gewissheit, dass es keine solche war.

Angeblich sei es sogar meine Idee gewesen, auf diesem Wege Geld zu verdienen und die anderen - in Ermangelung jedweder Art von Räson - haben jubelnd zugestimmt.

Natürlich werde ich nun nicht das Risiko eingehen, mein Gesicht durch einen plötzlichen Rückzieher zu verlieren. Mitgehangen ist mitgefangen. In diesem konkreten Fall sogar selbst verschuldet.

Eine gewisse schicksalhafte Ironie ist dem ganzen freilich nicht abzusprechen - auch stelle ich mir die Frage, wie sich mein eigener Niedergang in den kommenden Wochen weiterentwickeln wird. Wer weiß, vielleicht hätte ich seinerzeit diesem leidigen Vorkommnis mit dem Käsemesser doch mit mehr Contenance begegnen sollen. Major wäre ich inzwischen sicherlich - oder aber mit meinem Sondierungsfluggerät abgestürzt im letzten Wermuth-Krieg. Doch wie auch immer, in beiden Fällen stünde ich besser da als jetzt.

Sei es drum - schlimmer kann es wohl nicht mehr kommen, als es gerade ist.