Dr. h.c. mult. Isidior von Gruvenstein

la-frontera-victoriana-isidior-von-gruvenstein-profilbild.jpgIsidior genießt seine Kindheit im Schloß Gruvenstein zu Funkingen. Als einziger und damit auch jüngster Sohn der angeheirateten Kurfürstin von Lustringen und eines wahrscheinlich männlichen Mitglieds der erzherzoglichen Familie ihres Mannes erfährt Isidior eine erfüllte Kindheit und Jugend mit allen Unannehmlichkeiten, die allumfassender Überfluss mit sich bringt.

Blitzartig überzeugt von einer eingereichten Sammelklage der Eltern höfischer sowie bürgerlicher Damen, begibt er sich als Jugendlicher zu ausgedehnten Forschungszwecken in die weite Welt. Intensive Studien angewandter Önologie, interkultureller Variationen weiblichen Lustempfindens, psychoaktiver Heilkräuter sowie physikalischer Wechselwirkungen nächtlicher Schallwellen mit dem Ökosystem angrenzender Planeten führen zum Verweis von unzähligen Universitäten und Nonnenklöstern. Vereinzelt werden Isidior in Anbetracht seiner Leistungen auf praktisch-sozialem Gebiet mit dem Abschied Ehrendoktorwürden zuteil. Dies geschieht allerdings ausschließlich im direkten Einflussgebiet des Hauses derer von Gruvenstein.

Resultate seines letzten Studienganges führen den jungen von Gruvenstein direkt am Galgen vorbei zur Légion étrangère nach Marseille. Wegen versehentlichen Sprengens des Hauptversorgungszuges wird er dort standrechtlich zum Kartoffelschälen auf Lebenszeit abgestellt. Monetäre Einwände verleihen ihm dabei zumindest einen Offiziersrang. Nach einer längeren einseitigen Diskussion mit einem Vorgesetzten über das kulinarische Zubereiten siebenflammiger Granatäpfel bleibt von Gruvenstein nur die Flucht in den Frachtraum eines Luftschiffs, das Absinth nach Südschleswig bringen soll.

Die folgenden zwei Jahre liegen gemäß Gruvensteins Autobiographie in völligem Dunkel. Überliefert ist nur, daß er gegen Ende dieser „dunklen Zeit“ in einer entomologisch äußerst interessanten Wirtschaft nur wenig südlich der dänischen Grenze erscheint. Dort verkauft er die einzige gefüllte Flasche Absinth, die nach der Landung des Luftschiffs aufzufinden war, dem Wirt. Später an ebendiesem Abend habe er wohl auch in Gegenwart eines gewissen Kapitäns Mittka auf der Nebelweide von seinem verhassten Wohlstand gelallt und ein Dokument unterschrieben, das ihn zur Abhilfe seines Kummers sofortig zum Prospektor der Expeditionen eines Luftschiffs namens La Frontera Victoriana macht.


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